Das hat die Welt noch nicht gesehen

Wenn über alte englische Motorräder gesprochen wird fallen im Allgemeinen nicht gerade viele positive Worte. Die Mopeds können in den meisten Fällen nichts dafür, es sind die Leute  das Zeug zusammen bauen bzw. zusammengebaut haben. In diesem Falle hier bin ich eigentlich sehr froh das ich den „Restaurateur“ nicht persönlich kenne, sonst hätte ich sehr schnell eine Anzeige wegen vorsätzlicher schwerer Körperverletzung an der Backe. Es ist eine absolute Frechheit sowas zu verkaufen. Andere Leute würden von erhöhter, krimineller Energie reden

 

Seit langem wieder mal eine Pre Unit, und die sieht wirklich gut aus

Spätestens hier hätte ich normalerweise das Werkzeug fallen lassen müssen, aber ich wollte ja wieder mal nicht hören.
Blanke Kolben und auch noch ölig. Seeehr verdächtig

Das Moped wirkte auf den ersten Blick wie neu aufgebaut. Wer beim Neuaufbau eine solche Lima verbaut gehört standrechtlich erschossen

Der Primärdeckel. Von innen geklebt

Von außen gerissen

Der Limarotor. Anständig eingelaufen….

… und mit einem Blech auf der Kurbelwelle ausdistanziert

Sehr hochwertige Verschraubung vom inneren Primärgehäuse

Die unteren Teller der Ventilfedern mit jeder Menge Farbe drauf. Da hat anscheinend jemand beim Lackieren des Kopfes die Teller einfach drin gelassen

Dieser (normalerweise polierte) Zapfen läuft noch in einer Buchse und damit wird die Kurbelwelle mit Öl versorgt. Ob hier, wie auch an der Buchse, die Mäuse gefressen haben?

Schöne Pleuel. Ich kann mich erinnern, dass ich mal gesagt hatte „solchen Leuten sollte man die Finger brechen und 3 Körnerschläge in die Stirn hauen“
Hier würde ich noch zusätzliche Daumenschrauben empfehlen                                                            

Unter dem Simmerring ist eigentlich die Lagerbuchse der Getriebenebenwelle. Schön dick mit Pampe zugeschmiert. Ob hier was undicht war? Die Buchse ist von innen auf jeden Fall gerissen

Da war ein Schweißprofi am Werk

Das untere Rahmenrohr sollte eigentlich gerade sein

Fließfett mit Öl?

Die untere Welle ist wieder die Nebenwelle des Getriebes. Etwas Spiel in der Lagerbuchse

Die Kurvenscheibe vom Getriebe. So einen Schrott sieht man wirklich selten

In dem Getriebe hat auf jeden Fall mal das Wasser gestanden

Eine späte, einteilige Kurbelwelle mit metrischem rechten Lagerzapfen und „dezenter Patina“

Das Gehäuse, bzw. der rechte Lagersitz wurden entsprechend bearbeitet, die Welle gestrahlt und geschliffen. Neue Pleuel runden das Bild

Wenn ich solche Schrauben sehe, packt mich die Wut.

Der Anblick war zu erwarten

Alte und neue Ruckdämpfergummis

Eine traumhaft ausgebohrte, abgerissene Schraube. Wenn man (wie hier) immer nur Schrott anfassen muß ist so eine ausgebohrte Schraube ein richtiges Highlight

Es könnte ja mal was passen

Motor und Getriebe im Rahmen, gut und schön. Zufrieden bin ich damit nicht

Zylinder gebohrt & gehont, neue Kolben und der Kopf ist auch komplett überholt

Vor der ersten “Anprobe“ des inneren Primärdeckels erst mal alle Gewinde nachschneiden

Dezente Misshandlungsspuren

Da hat der innere Primärdeckel direkt an der Schwinge angelegen. Ursache: Der Motor sitzt „verdreht“ im Rahmen. Darum war ich mit dem Motoreinbau nicht zufrieden

Einer der Übeltäter ist das untere Rahmenrohr mit der Seitenständeraufnahme

Motor und Getriebe sind wieder im Rahmen, der Primärdeckel sieht gerade aus, alles gut.    Jetzt ist der äußere Getriebedeckel an der Reihe. Innen ist alles stark verrostet, also zerlegen

Lose Lagerbuchsen im Deckel, wobei die Buchsen auch oval sind, war nicht anders zu erwarten. Hier im Bild 2 hochpräzise Distanzscheiben

Auf der Wunschliste des Kunden stand auch was von einer Überprüfung der Gabel. Nachdem die Verkleidung, im Inseldeutsch auch Nacelle genannt, abgebaut war sah man schon wo es langgeht.

Die großen Sechskantstopfen sind oben in den Gabelstandrohren. Rechts ist die Dämpferstange eingeschraubt, aber was ist links?

Ein fast neues Gabelstandrohr ….

…. mit ein sehr gut passenden Buchse ….

…. und einer neuwertigen Verschraubung

Die Halteplatten gerichtet, jetzt passt auch das Getriebegehäuse

Die alte Kurvenscheibe vom Getriebe. Schrott oder in‘s Museum?

Einwandfreies Gewinde

Das gibt es wirklich komplett: Ein Satz Bolzen für das Motorgehäuse

In der hintersten Ecke von meinem „geheimen“ Lager war doch wirklich noch ein Radsatz für ein pre unit Getriebe

Motor und Getriebe im Rahmen. Nach einiger Richtarbeit sitzt das Zeug auch gerade drin

Bei den neuen Kolben…

… wird natürlich auch der Ringstoß geprüft

Irgendwie passt die Dichtung nicht

Scheint zu passen. Alle Bolzen gingen „von Hand“ rein, der Zylinder kann drauf

Steuerzeiten messen, das übliche Prozedere

Ovale Buchsen in äußeren Getriebedeckel…

… werden durch Nadellager ersetzt

Der Anschlag vom Kickstarter ist aus dem Gehäuse gefallen, also brauchen wir was in einer Übergröße

Passt

Neue Lima mit neuem Adapter. „Etwas Anpassungsarbeit“ war auch hier nötig

In der Zwischenzeit sind wieder einige Neuteile eingetroffen

Wie kriegt man eine Gabelbrücke derart krumm?

Die neuen Kugeln im Steuerkopflager gehen aber ohne Problem rein

Den Unterschied muß ich nicht erklären

Ob ich die alte Mutter mal aufheben soll?

Das Moped, bzw. die Elektrik ist jetzt 12V, also kann auch eine vernünftige Zündung rein. Dieser Motor hatte ursprünglich einen Verteiler. Hier die neue Aufnahme für die Zündung

Befassen wir uns mal mit der Elektrik

Das Zündschloß kriegt eine andere Position

Für den Regler und die Zündspule habe ich dann auch noch ein lauschiges Plätzchen gefunden

Es regnet doch schon wieder Sch….

Bei der Kontrolle der Bremsbeläge gefunden, ein Riss in der Bremstrommel

Der Antrieb für die neue Zündung braucht natürlich auch ein neues Zahnrad, so weit so gut. Die Mutter vor dem Zahnrad hat ein 3/8 BSF Gewinde.                                                                     Hast Du keine, bau Dir eine

Passt

Es wächst

Die neue Zündung

Für vorne gab es Ochsenaugenblinker, aber hinten sollten auch welche dran

Eine neue, vordere Bremstrommel. Die Farbe war wirklich original

Gefunden in Parkistan

Mit etwas frischer Farbe

Das Vorderrad ist mittlerweile umgespeicht und das Moped steht wieder auf den Rädern. Weiter an der Elektrik

Eines der ungelösten Probleme. Es soll ein Mikunivergaser dran und natürlich auch ein Luftfilter. Erstmal Platz machen

Da muß auch was weg

Sieht gut aus, könnte so direkt vom Werk kommen

Ein Kantenschutz und gut

Die kleine Batterie reicht vollkommen

Die Überreste der Passstifte

Auf der anderen Seite noch mit zusätzlichen Bohrungen

Fertig zur Probefahrt. Auf die Vorderbremse bin ich furchtbar gespannt. Die Ankerplatte ist schief bzw. eiert und die neuen Bremsbeläge sind gefühlt vom Durchmesser zu klein

Die Vorderradbremse kann man getrost als Müll bezeichnen, Bremswirkung eigentlich nicht vorhanden. Was mich stutzig machte war der Bremszug. Mindestens 20 mm zu lang. Diese Bremse wurde von Triumph in unzähligen 350ern und auch 500ten über einen sehr langen Zeitraum verbaut. Also erst mal eine andere Ankerplatte besorgen und die musste auch poliert werden

Die polierte Ankerplatte. Hier wurden von den neuen Bremsbacken erst mal die Beläge runtergefräst, ein Übermaßbelag aufgeklebt und der wurde dann in der Drehbank auf Maß bearbeitet. Der Witz an der Sache: Der zu lange Bremszug hatte auf einmal die passende Länge und es war eine einwandfreie Bremswirkung vorhanden.

Soviel zu dem Thema Teile bzw. Lieferanten

Feierabend

 

 

 

 

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