Triumph T150 im Starrahmen
Eine Triumph Trident T150 im Starrahmen als Chopper / Bobber – eher selten….
Nachdem die Kopfdichtung durchging wurde der Zylinderkopf abgenommen.
Ventile und Führungen ausgeschlagen, Ventilschäfte mit starker Pittingbildung.
OK.
Zylinder runter und das Kolbenlaufspiel gemessen. Normalerweise sprechen wir hier von einem Laufspiel von 5/100 mm. Gemessen wurden Werte zwischen 13/100 mm und 15/100 mm.
Nach Rücksprache mit dem Besitzer gab’s nur eine Richtung:
Den Motor komplett zerlegen und alles überprüfen.
Wenn ich schon Rost an der Kickstarterratsche sehe …
… wundere ich mich über Ölschlamm im Getriebe auch nicht mehr.
Die üblichen Leiden: Lima steinalt und daher immer zuwenig Ladestrom und dazu noch „perfekt“ ausgerichtet.
Ölschlamm auch unter dem Steuerdeckel.
Wenn schon ein Pleuel in dieser Position stehen bleibt kann es nur komisch werden. Im Hintergrund deutliche Anlaufspuren am mittleren Pleuelauge.
Bei solchen Hauptlagern braucht man kein Wort mehr zu verlieren – ab in die Tonne.
Beim Zerlegen waren mir schon unterschiedlich lange Pleuelschrauben aufgefallen. Hier das Resultat.
So krumm kann kein Pleuel sein. Wie geht sowas bzw. wer baut sowas zusammen ?
Die geschliffene Kurbelwelle, Ölkanäle gereinigt, fertig für den Einbau.
Alles wieder an Ort und Stelle. Die Nockenwellen wurden bearbeitet, die Kurbelwelle und die neuen Pleuel natürlich neu gelagert und die alten Gehäuseschrauben sind auch in die Tonne geflogen.
.. und als nächstes kommt das Getriebe rein.
Die einzig brauchbare Möglichkeit den Primärantrieb zu distanzieren: Ein alter, aufgeschnittener Deckel.
Der Zylinderkopf hat schon neue Ventilführungen bekommen. Hier die neuen Ventile und die Ventilfedern.
Die alten Ventileinstellschrauben, mehr Schrott geht nicht.
mit verschiedener Länge, sieht man auch nicht oft. Dazu waren die Auslassventile noch mit Schaftkappen bestückt…
… und die waren auch noch unterschiedlich hoch ^^
Zwischendurch mal an den Ansaugstutzen die alten Dichtungen abgekratzt und die Dichtflächen kontrolliert – alle krumm.
Nachdem alle Ansaugstutzen nachgeplant wurden waren die Kipphebelgehäuse an der Reihe. Hier hatte schon mal jemand defekte Gewinde „repariert“.
Egal was ich in die Hand nehme – überall „professionelle“ Arbeit.
Mit Loctite eingeklebte Gewindebuchsen. Das hält.
Zylinderkopfschrauben sollten eigentlich auf einer geraden Fläche aufliegen. Von gerade bzw. Fläche kann man hier nicht unbedingt sprechen…
Alle Auflageflächen für die Kopfschrauben nachgefräst…
… und jetzt kann der Kopf komplett montiert werden.
Alles wieder da wo es hingehört, noch ein paar Feinheiten und fertig zur Probefahrt. Das Wetter hält auch gerade die Füße still, also los…
Probefahrt perfekt, noch mal Öl kontrolliert und ab nach Hause !