Triumph 6T Motorrevision
Es wurde ein 650er Pre Unit Motor angeliefert der bereits teilweise zerlegt war und schon auf einen Zahnriemen für den Primärtrieb umgebaut war.
Der Besitzer beklagte den relativ lockeren Sitz der Riemenscheibe auf der Kurbelwelle. Nach der ersten Sichtung fiel schon der übliche Dilettantismus auf, der üblicherweise die Chopper-Umbauten begleitet.
Zylinder und Kopf waren schon runter, also zerlegen wir mal das Kurbelgehäuse.
Beim Anziehen der Kurbelwellenzahnrades lacht mich schon der Rost auf dem Wellenzapfen an. Schöner kann’s nicht anfangen…
Die Ölzuführung vom Öltank zum Motor. Hier ist normalerweise eine dünnwandige Passhülse drin. Die Hülse sieht aus als hätten die Mäuse sie abgefressen und ist ziemlich dickwandig. Wie soll hier noch genug Öl durchkommen ?
Freie Sicht auf die Dichtfläche nachdem die Hülse entfernt wurde. Wenn ich hier schon so eine Dichtfläche sehe, wie ist dann wohl der Rest ?
Zum Vergleich. Die untere Hülse ist original. Da geht ein bisschen mehr Öl durch.
Zwischendurch habe ich mal die Kurbelwelle zerlegt. Verschiedene Schleifmaße auf den Hubzapfen und das Ding hat grausam geeiert.
Wohin man sieht, überall die Handschrift…
… eines erfahrenen und …
… vorsichtigen Mechanikers.
Die Dichtfläche „zart“ überschliffen und die neue Passhülse eingesetzt
Da war wohl einem Pleuel das Gehäuse im Weg
Die Gewinde für die Sumpfplatte waren auch nur noch ansatzweise vorhanden, also alle ausgebohrt
Die eingesetzten Gewindebuchsen.
Da die originale Kurbelwelle nicht mehr zu retten war wurde eine späte, einteilige Kurbelwelle verbaut. Die Pleuel wurde auch erneuert.
Gibt’s denn hier keine brauchbaren Gewinde mehr ?
Die Überreste des Helicoil Einsatzes und das Gehäuse schon vorbereitet für eine Gewindebuchse.
Die montagefertige Kurbelwelle. Das Gehäuse ist im Backofen.
Temperatur hilft. Klack und das Gehäuse ist auf dem Lager.
Dieser Motor hatte noch keinen Simmerring auf der Primärseite der Kurbelwelle. Eine Aufnahme angefertigt und dem Gehäuse angepasst.
Das Gehäuse ist zusammen, neue Nockenwellen sind auch drin. Die Buchse der Nockenwelle hier sieht zwar handverlesen aus, ist aber fest und masshaltig.
Kurbelwelle dreht schön, die Nocken auch. Hier werden die Steuerzeiten eingestellt.
Steuerzeiten sind OK, jetzt noch die Zündung einstellen.
Mittlerweile ist auch der überholte Zylinderkopf montiert und die Zündung passt auch. An dem Adapter für den Zündmagneten waren auch ein paar Änderungen nötig.
Die Kipphebelgehäuse mit Kupferdichtungen und besseren Ventileinstellschrauben.
Feierabend !