Triumph T160 „Custom“
Eine T160 mit einigen Änderungen zur Serie
Macht auch aus der Perspektive keine schlechte Figur
Das alte Leiden aller Dreizylinder, zerquetschte Rockerboxdichtungen
Rockerboxdichtung zerquetscht = Kopfschrauben lose = undichte Kopfdichtung. An der Dichtfläche ist deutlich das Öl zu sehen. Außerdem wurde der Kopf anscheinend schon mal geplant. Handverlesene, grobschlächtige Bearbeitung
Bei den Engländern redet man immer von „all swimming in oil“. Auf der Kopfdichtung…..
An dem Kopf wurden schon mal Versuche gestartet. Der Umbau auf Ventischaftdichtungen ist garantiert kein Fehler wenn sie denn auch richtig sitzen ……
…. und das nicht nur auf einem Zylinder
Der Simmerringhalter von Ritzelsimmering ist oben verschliffen. Da war wohl die Kette etwas zu breit
Das Schaftrad von Getriebe stark verölt und der Simmerring anscheinend bis zum Anschlag reingeklopft
Simmeringe erneuert, Ritzel wieder drauf
Kümmern wir uns mal um die Kupplung. Der äußere Deckel ist auf jeden Fall verölt
Nachdem die Kupplung zerlegt war habe ich eine Kupplungsscheibe gefunden die ich so noch nie gesehen habe. Der Oberknaller: Der Kupplungsbelag war außermittig aufgenietet. Hier die linke Seite …
… und hier die rechte. Wir bauen uns mal eine Unwucht in den Primärtrieb.
Der äußere Deckel der Kupplung wurde natürlich auch auf Rundlauf geprüft und der war wunderbar gleichmäßig verzogen. Auf der einen Seite 0,33 mm in’s Plus …
…dann wieder 0,33mm in’s Minus
Der Ruckdämpfer lief auch nicht gerade berauschend in seinen Lagern. Hier wird auch wieder der Rundlauf kontrolliert
Zwischendurch kann man mal ja ein paar alte Dichtungen entfernen. Ich hatte mich schon darüber geärgert weil so ziemlich alles mit Loctite eingesetzt war, aber bei den Dichtungen wurde (anscheinend) zu dem Wundermittel Curil gegriffen. Die Fußdichtungen musste ich mit einem Cuttermesser „abschälen“ nachdem ich die Stehbolzen vom Zylinder entfernt hatte
Nachdem der ganze Dichtungsdreck vom Zylinder runter war sahen doch die oberen Ränder der Laufbuchsen auf der Einlasseite etwas seltsam aus
Die Frage ist, wer macht sowas ?
Und vor allem: Warum macht man sowas ?
Der Zylinder wurde in der Zwischenzeit gehont, die Kolben mit neuen Kolbenringen bestückt und der Primärtrieb teilweise montiert
Äußerst rares Material: Ein neuer Primärdeckel
Nachdem die Nadellager für den Spider umgebaut waren kam die Buchse für die Schaltwelle rein. Aus dem alten Deckel ist sie fast „rausgefallen“, hier musste sie eingepresst werden und anschließend war die Bohrung zu eng. Es könnte ja mal was passen, das ist aber immer wieder zuviel verlangt
Kümmern wir uns mal um die Vergaser. Lt. Aussage des Besitzers wurde von ihm nur der T150 Luftfilter montiert und an der Bestückung nichts geändert. Beim Abschrauben der Spritleitung kommt schon ein kaputtes Sieb zum Vorschein
Keine weiteren Fragen – ich wundere mich jedes Mal auf’s Neue
Ob das Ding mal im Wasser gestanden hat ?
Das sog. „Spray Tube“ des mittleren Vergasers. Falsch bearbeitet und auch noch falsch eingepresst.
So sollte es eigentlich aussehen
Die runden Scheiben sind die originalen Abdichtungen für die Betätigung der Gasschieber. Die viereckigen sind selber geschnitzt
Neue Düsenhalter mit neuen Hauptdüsen
Vor lauter Vergaserfrust hatte ich dann mal kurz vor Feierabend den Zündungsdeckel abgeschraubt. Mit Boyerzündungen sind wir alle viele Jahre gefahren, es gab ja nix anderes. Diese Zündung hier wurde von Boyer schon in den 70er Jahren aus dem Programm gestrichen. Die Spule, die hier ungefähr in 8.00 Uhr Stellung steht, wird von dem Magnetfeld der Lichtmaschine negativ beeinflusst. Hier waren viele Kolbenschäden das Resultat.
So sehen eigentlich alle Anker von T160 Anlasserrn aus. Viele sind der Meinung eine dickere Batterie würde helfen, aber hier kann kein Strom fliessen.
Meine Drehbank und der Anker haben sich vertragen, eine saubere Lauffläche.
Gleich ist der Anlasser auch fertig.
In der Zwischenzeit wurde auf der Kopf fertig. Hier mussten einige Ventilführungen im Übermass angefertigt werden.
So sollte eigentlich ein überholter Zylinderkopf aussehen.
Ventilschaftdichtungen auf beiden Seiten.
Der originale Primärtrieb, bzw. die Kette war noch so gut das sie bedenkenlos wieder montiert werden konnte.
Noch eine vernünftige Zündung montieren und ein paar Restarbeiten.
Probefahrt, Kopf nachgezogen, Ventilspiel kontrolliert,
Feierabend !
2 Kommentare zu “Triumph T160 „Custom“”
hallo,
kann man so eine auspuffanlage kaufen?
danke und beste Grüße
Jörg
Hallo Jörg,
das Motorrad kam mit dieser Auspuffanlage. Die Schalldämpfer dürften von der Hurricane sein, auch die Krümmer.
Wobei es mit dem mittleren Krümmer ein Problem gibt, nämlich der Anschluss am Zylinderkopf. Bei der Hurricane wurde der mittlere Krümmer auf eine Buchse gesteckt (push over), bei der T160 ist der mittlere Krümmer 2 geteilt und an einem Adapter befestigt.